Gelbe Wurmkokons und Kompostwürmer aus der Wurmfarm

Würmer für die Wurmfarm gewinnen

Mulchen und geduldig sein

Wurmhumus ist sehr guter Dünger – deswegen entstand bereits der Faultierartikel „Die Wurmfarm – der andere Kompost“. Die nötigen Kompostwürmer für Wurmfarmen, einen Komposter (ohne hohe Rottungswärme) oder für den Garten können im Internet bestellt werden. Aber warum nicht einfach im Balkonkübel eigne Würmer heranziehen? Dieses gelang auf dem Faultierbalkon durch Zufall, als die hohe Kunst des Mulchens erlernt wurde: Altes Laub, Schnittreste oder halb getrockneter Rasenschnitt werden einige cm hoch auf dem Boden geschichtet. Dieser behält seine Feuchtigkeit und kann damit auch Platzregen besser aufnehmen. An trockenen Stellen oder bei Pflanzen mit hohem Wasserbedarf kann Mulchen also sinnvoll sein.

Mulchen ist jedoch auch deswegen sinnvoll, da Gartenreste entsorgt werden. Es bilden sich unter der Mulchschicht viele Bodenbakterien, die all die organischen Reste zersetzen. Das düngt den Boden und aktiviert ihn. Die Bodenbakterien müssen immerhin einen Lebensraum haben und leisten den Pflanzen unter der Mulchschicht wertvolle Dienste.

Als die Wurmfarm schon als Eigenbau entstanden und mit einigen Würmern bestückt war, fielen die Würmer unter der Mulchschicht ins Auge. Die eigene Wurmfarm braucht hunderte oder eher über 1000 Würmer, größere Wurmfarmen brauchen tausende Würmer. Es waren noch zu wenige drinnen. Also wurden die Würmer unter der Mulchschicht alle 14 Tage gesammelt und in die Wurmfarm gegeben. Es wurden auch passende Mineralien für die Würmer in die Wurmfarm gegeben, womit die Würmer ihren Konkon-Ring bilden und sich vermehren können. Inzwischen sind es gewiss schon weit über 1000.

Würmer in lockerer Humuserde, Mulchschicht zur Seite geschoben
Würmer unter der Mulchschicht

Kompostwürmer sind entscheidend

In der Eigenbau-Wurmfarm sind verschiedene Wurmarten enthalten, einige werden bis 30 cm lang und leben lieber tiefer in der Erde. Es wurde halt im Garten nach Würmern gegraben, womit auch tiefer lebende Exemplare zutage kamen. Diese sind falsch. Richtig sind Kompostwürmer, die dicht an der Erdoberfläche leben. Solche Würmer sind für die Wurmfarm, den Kompost oder auch den Garten sehr gut.

Die Würmer unter der Mulchschicht sind damit eher für Wurmfarmen geeignet, da sie immerhin an der Oberfläche in der Mulchschicht fressen. Bei einem Wässern der Wurmfarm wurde später der Wurmsaft weggegossen. In diesem waren einige der Riesenwürmer, aber keiner von den kleineren. Die richtige Wurmart ist also besser, um sie nicht im Wurmsaft zu haben. Wenn gerade nicht gewässert wird, bleiben auch die Riesenwürmer im Wurmhumus und fressen emsig. Sie vermehren sich sogar. Aber wenn die Wurmfarm gewässert wird oder es darauf regnet, dann sind die richtigen Wurmarten die angenehmeren.

Außerdem scheinen Kompostwürmer mehr Gartenreste in Wurmhumus zu verwandeln, als es andere Wurmarten machen. Sie sind auf ihr Körpergewicht die aktiveren. Es spricht also alles für Kompostwürmer, die eher bis 10 cm lang werden, rötlicher und schlanker sind. Es gibt verschiedene Arten. Wer im Handel bestellt, wählt am besten Eisenia fetida, Eisenia andrei oder Eisenia hortensis. Es gibt auch Angebote, die alle drei Arten enthalten.

Pflanzkübel mit zurück geschnittener Katzenminze und Mulchschicht
Mulchen im Pflanzkübel, damit sich Würmer für die Wurmfarm mehren

Mulchen, geduldig sein und Würmer einsammeln

Nach dem Mulchen vom Balkonkübel, der immer gut gegossen und durch die Pflanzen beschattet wird, vergingen nur Monate. Diese sehr kurze Zeit reichte, damit die bereits enthaltenen Kompostwürmer fraßen, sich mehrten und alle 14 Tage über zwei Monate je 50 Würmer entnommen werden konnten. Es handelt sich dabei um einen normalen 90 Liter Zementkübel, die Fläche ist also geringer, als ein halber m². Die Würmer haben hier vielleicht auch wegen der Baldrian- und Katzenminzepflanzen sehr gute Bedingungen in der Blumenerde. Diese wurde nicht mit chemischen Düngern belastet, die in zu hoher Dosis das positive Bodenleben abtöten können.

Wer eine Wurmfarm als Eigenbau herstellt und in Betrieb nehmen möchte, der kommt natürlich nicht darum herum, den wichtigen „Wurm-Mineralmix“ und pH-Teststreifen für den Wurmsaft zu kaufen. Er kann aber im Frühjahr einige Balkonkübel mulchen und etwas Urgesteinsmehl und Kalk geben. Wenn auch nur wenige der passenden Kompostwürmer enthalten sind, können diese im Herbst alle paar Wochen unter der Mulchschicht abgesammelt werden. Wer im Frühjahr befürchtet, dass keine Kompostwürmer im Pflanzkübel sind, sucht sich halt einige, die unter altem Laub fressen und zugleich bis 10 cm lang werden sowie schmal und rötlich sind.

Die eigene Wurmfarm wurde im dritten Quartal 2017 aufgesetzt und wird im zweiten Quartal 2018 gewiss so viele Würmer enthalten, dass neben dem ersten Wurmhumus auch Würmer in den Garten gegeben werden können. Unter guten Bedingungen können aus 1000 Würmern in einem Jahr immerhin eine Million werden. Diese lockern den Boden und wandeln abgestorbene Pflanzenteile zu Nährstoffen um.

Wer seine Wurmfarm aufsetzen möchte, der liest vorab natürlich auch den Faultierartikel: „Die Wurmfarm – der andere Kompost“.

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