Gegen die Vampirtiere anstinken
Ein richtiges Faultier möchte natürlich nicht pflanzen, sondern direkt ernten. Dennoch ergibt es Sinn, hier und da etwas Knoblauch zu setzen, da er andere Pflanzen schützt. Er schützt vor allerhand „Vampiertieren“ wie Blattläuse, Thripse oder Spinnmilben. Es hält aber auch die Larven der Stachelbeerblattwespen fern, wenn dieses Zwiebelgewächs in der Nähe der Sträucher gesetzt wird. Und genau das sollte bereits jetzt passieren, da für Knoblauch mit weißen Zehen von September bis Oktober Steckzeit ist. Dieser kann einfach im Supermarkt erstanden werden. Wer als Faultier violetten oder rosa Knoblauch bevorzugt, der steckt diesen im Frühjahr.
Die Knollen vom weißen Knoblauch werden aufgebrochen und zur Unterseite wird der „zweite Boden“ entfernt, damit die Wurzeln sauber sprießen können. So wird die Zehe einfach an passender Stelle einige cm unter die Erde gesetzt.
Knoblauch kann bei Stachelbeeren die Raupen fern halten, hilft gegen die Braunfäule von Tomaten und hält auch Wühlmäuse fern. Wer um sein Knollengemüsebeet Knoblauch setzt, der hält die Wühlmäuse damit draußen. Aber auch Obstbäume profitieren durch dieses Gewächs, weil es Läuse und Ameisen fern hält.
Wird Knoblauch als Mischkultur mit Karotten angebaut, dann bleibt die Möhrenfliege fern. Er schützt den Salat und auch Rosen- oder Weinstöcke gegen Blattläuse. Knoblauch steigert die Abwehrkräfte der Flammenblumen, wenn er direkt in den Wurzelstock gesetzt wird.
Das Faultier muss nur ein paar Knoblauchzehen in den Boden stecken und hat im kommenden Jahr weniger Schädlinge, weniger Krankheiten und ab Juli viel frischen Knoblauch. So kann es ab dann die Zeit im Garten allein genießen.
Knoblauch kann auch Schaden
Allgemein bekannt ist, dass Knoblauch von Erdbeeren die Blattfleckenkrankheit und den Grauschimmel fern hält. Ein Versuch ergab jedoch, dass weder Erdbeeren, noch der Knoblauch sich entwickeln konnten und anscheinend beide Pflanzen toxisch reagierten, womit sogar andere Pflanzen eingingen. Hier wären die Zehen mit Vorsicht zu stecken oder das Faultier weicht auf den Knoblauchsud aus. Es werden ein bis drei zerhackte Knoblauchzehen in einem halben Liter Wasser ein bis zwei Tage zum Ziehen gegeben, um den Sud durch ein Tuch zu filtern. Dieser Sud wird mit ein bis zwei Litern Wasser angesetzt und kann nun auf die Pflanzen gesprüht werden. Der kühl gelagerte Sud hält einige Tage.
Auch das wurde probiert. Tomaten, die Nässe auf dem Laub nicht gut abkönnen, scheinen das nicht zu vertragen und sogar mit den Blättern schaden zu nehmen. Außerdem hat ein richtiges Faultier keine Lust, ständig die Pflanzen zu besprühen. Wenn es geht, wird lieber die ein oder andere Knoblauchzehe gesteckt.
Auch einige andere Pflanzen wie Erbsen, Buschbohnen, Stangenbohnen oder verschiedene Kohlarten scheinen den Knoblauch nicht zu mögen. Das kann möglicherweise so schlimm sein, dass man selbst im Folgejahr erst etwas anderes setzt, bevor die Pflanzen, die sich nicht vertragen, an die gleiche Stelle gesetzt werden. So scheint es den Pflanzen dort, wo Erdbeeren und Knoblauch sich bekämpften, noch nach Monaten nicht gutzugehen.
Die Knoblauchzehen richtig platzieren
Als Pflanzenart braucht Knoblauch einen durchlässigen Boden, der gerne Lehm und Sand enthalten darf. Weiterhin soll es sich um warmen Boden handeln, der nicht zu nährstoffreich ist. Die Stelle muss außerdem viel Sonne erhalten.
Wenn der Knoblauch unter die Stachelbeeren gesetzt wird und keine Sonne erhält, dann kann er nicht wirken. Wenn dann die Raupen die Stachelbeeren niederfressen, hat der Knoblauch wieder Sonne und wirkt? Es ist also wichtig, dass das Faultier die Zehen immer so steckt, dass er wenigstens etwas Sonne abkriegt.
Als Pflanze ist Knoblauch nicht gerade hübsch. Es ragen einfach einige lange schmale Blätter bis 50 cm hoch aus dem Boden hervor. Dann bildet sich ein Blütenstängel, der einen Meter hoch werden kann. An diesem entsteht eine dicke Kugel mit ganz vielen kleinen Minizehen. Diese können direkt in einem Beet gesteckt werden, sie brauchen lange, bis sie aufgehen.
Die ganze Pflanze hält allein beim Anblick alle Vampirtierchen fern und bleibt nur im Faultiergarten stehen, da das Faultier zu faul zum Entfernen ist.
Neben den Rosen im Ziergarten macht sich der Knoblauch also nicht gerade gut. Andere Pflanzen überwuchern alles, womit der Knoblauch unterginge. Deswegen hat das Gartenfaultier schon jetzt ein Experiment aufgebaut: In einem gelochten 20 Liter Zementeimer stehen fünf Knoblauchpflanzen. Im kommenden Jahr wird immer wieder Wasser durch gespült und aufgefangen, um damit andere Pflanzen zu gießen. Werden die Blattläuse fern bleiben? Oder müsste doch ein Sud angesetzt werden, um diesen auf die verlausten Pflanzen zu sprühen? Wenn das Faultier nicht zu faul ist, schreibt es gewiss nächstes Jahr zur gleichen Zeit den Bericht.