Vogelschwarm am wolkengrauen Himmel

Schmuddelwinter – des Gärtners Freund

Wenn die Schadtiere verschimmeln

Die Winter- beziehungsweise Frühlingsmonate sind mit Matsch- und Regenwetter nicht angenehm. Wenn es frostig friert, ist es weniger matschig oder regnerisch und damit sogar angenehmer. Dem werden so manche Insekten zustimmen, die nur zu gerne einen trockenen und frostigen Winter haben, um später den heimischen Garten heim zu suchen. Ob Zecken, Blattläuse oder Raupengetier: Sie überleben den trockenen und frostigen Winter besser, als wenn es nasskalt ist und es Spätfröste gibt. Im Schmuddelwinter können sich Pilzerkrankungen oder Viren viel besser verbreiten, die den Insekten den Gar ausmachen. Bei trockenem Frost haben sie jedoch ihre Techniken, um alles ohne großen Schaden zu überstehen.

Viele Gärtner haben zugleich Pflanzen, die vielleicht ein wenig Frost, aber nicht tiefen Dauerfrost vertragen. Auch wenn das nasse Schmuddelwetter einen wirklich in den Süden treibt, so überstehen empfindliche Pflanzen den Winter besser als bei Frost.

Wie machen die Insekten das mit dem Frost?

Es gibt verschiedene Strategien, wie Insekten den frostigen Winter überstehen. Einige arbeiten sozusagen mit „Frostschutzmitteln“, z.B. die Marienkäfer. Andere legen Eier, die auch einen Tieffrost überstehen. Weitere Insekten suchen sich geschützte Stellen, um bei Dauerfrost nicht zu sehr zu frieren.

Wenn nicht die Eier, sondern Maden, Larven, Raupen oder die ausgewachsenen Tiere überwintern, dann fallen sie immer in eine Kältestarre. Sie fahren den Organismus runter und verbrauchen kaum noch Energie. Wenn die Temperatur im Schmuddelwinter jedoch hoch und runter springt, oder nach ersten warmen Wochen noch mal der Frost reinhaut, dann rafft es viele Insekten dahin. Aber auch das Schmuddelwetter dezimiert die Insekten wegen den Pilz- und Virenkrankheiten, die sich dann gut verbreiten können.

Verschneiter Vorgarten an der Straße im Schmuddelwinter
Dauerfrost schützt Schädlinge, Schmuddelwetter ist des Gärtners Freund

Schmuddelwinter = weniger Insekten?

Gerade Schadinsekten können sich sehr schnell vermehren. Ob 10 oder 1000 über den Winter kommen, ist im eigenen Garten fast egal. Wenn sich die nötige Wetterkonstellation bildet, dann mehren sich die Schadinsekten rasend schnell und werden zur Plage. Wenn nicht, dann eben nicht.

Da immer einige Schadinsekten überleben, kann eine Plage nie ausgeschlossen werden. Ein richtiges Faultier würde jedoch vorbeugen: Die gezielte Kombination von Pflanzen vereitelt einen Befall. Möhren und Zwiebeln sind eine der bekanntesten Kombinationen für den Bio-Anbau. Alternativ können die ständig befallenen Pflanzen auch raus gerissen werden, es gibt immerhin genug Alternativen. Weiterhin kann versucht werden, Nutzinsekten gezielt zu vermehren. Ob es sich um Bienenhotels oder mit Holzwolle gefüllte Behälter für Marienkäfer handelt: Wenn es den Nützlingen gut geht, dann bleiben Schädlingsplagen meist aus.

Außerdem sind die Insektenbestände ohnehin stark rückläufig, den Bauern sei Dank. Diese spritzen so viele Ackergifte, dass bereits befürchtet wird, dass die Honigbienen und damit die Menschen aussterben. Ohne Bestäuber gibt es immerhin keine Früchte. Welch Glück, dass es auch Selbstbestäuber gibt? Die Auswahl an Lebensmitteln wird ohne Honigbienen zumindest massiv abnehmen.

Noch zwei Monate Faultier sein

Wenn es derzeit doch eher ein sehr schmuddeliger Jahresauftakt ist, so wird der Sommer in jedem Fall kommen. Mit dem Sommer kommt auch die Gartenarbeit. Vielleicht hilft der Gedanke daran, die nächsten zwei Monate Schmuddelwinter noch gut rum zu kriegen, da man einfach noch mal richtig faul sein kann.

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